Frankreich 2021
Nachdem im letzten Jahr unsere alljährliche Frankreich Tour ausfallen musste, freuten wir uns in 2021 natürlich umso mehr auf das Höhlentauchen im Lot. Wie immer trafen wir uns eine Woche vorher zum Füllen bei Ralf.
Montag, 06.09.2021
Sehr zeitig sind wir vormittags an der Gayfie angekommen. Leider etwas zu zeitig. Unser Haus musste noch gereinigt werden und stand daher erst einige Stunden später zur Verfügung. Das hatte ich wohl verbockt, schließlich hatte Lilo mir gesagt, dass unser Haus erst an diesem Tag frei wird und es dauern kann.
Na was soll’s wir entspannten ein wenig in der Sonne und warteten. Nachdem unser Haus bezugsfähig war, stellten wir die Flaschen und den Kompressor in die Scheune und feuerten den Grill an.
Auch wenn wir an diesem Tag nicht mehr ins Wasser kamen war der erste Tag ja schon mal halbwegs rund.
Dienstag 07.09.2021
Zum Start ins unsere Tour hatten wir uns in diesem Jahr die Cabouy ausgeschaut. Dies hing auch damit zusammen, dass für die kommenden Tage ein wenig Regen vorausgesagt war und die Cabouy zu den Höhlen gehört die doch relativ schnell darauf reagiert. Wir hatten den Plan in diesem Jahr mal bis ganz nach hinten zu tauchen.. aber davon später mehr.
Vor Ort trafen wir Börni mit einer Gruppe von Tauchern und Schülern. Wir erzählten Börni, dass wir uns gerne ein bissel im trockenen Teil umschauen wollten. Und er gab uns dann eine recht detailgetreue Beschreibung dessen was uns ganz am Ende von Sump 1 erwartet. Diese Beschreibung deckte sich irgendwie nicht mit der Erinnerung die wir mit dem (vermeintlichen) Ende von Sump 1 hatten. Na wir machten uns zunächst keinen großen Kopf darüber, sondern machten unser Zeugs klar und sahen zu, dass wir ins Wasser kamen. Ich tauchte an 1 (nicht gebettelt ;-)) Ralf an 2 und Werner an 3. Wir haben uns im Lauf der Jahre ein paar dieser super günstigen China UW Video Lampen gekauft. Irgendwann habe ich eine dieser Lampen vorne an den Scooter befestigt und wir waren schon ziemlich begeistert wie cool es war damit bei Dunkelheit durch den See zu nageln.
Es gibt aber ja immer wieder Leute die übertreiben müssen. Ihr kennt sie alle, den einen Nachbarn.. der einen größeren Pool haben muss als alle anderen… oder den einen Taucher der immer 5 cm tiefer Tauchen muss als alle anderen. Was soll ich sagen.. Ralf wollte es halt mal so richtig, richtig, richtig helle haben. Er baute sich ein System mit 2 Lampen für seinen 850er Cuda.
Während des Tauchgangs war auch vorne an 1 immer alles cool. Außer ich naiver Hornochse hielt mal kurz an um einen Blick über die Schulter zu riskieren… AUTSCH..ist das viel Licht… danach hab ich wieder 5 Minuten nur Sternchen gesehen ;-)
Börni hatte uns schon vor dem Tauchgang informiert, dass die Sichtweite in der Cabouy wirklich nicht der Kracher ist. Es dürften wohl ca. 3 – 5 Meter gewesen sein. Hinten vielleicht ein wenig besser.
Nach einer recht kurzweiligen Scooterfahrt durch die Cabouy, kamen wir dann irgendwann an die Stelle im See an, an der wir 2019 umkehrten. Die Leine geht links durch eine Art Kanal durch den wir nur hätten laufen können. Rechts neben diesem Kanal befanden sich einige Kiesbänke, über die wir uns entlang ackerten bis wir wieder im Wasser waren. Das lustige war, dass wir 2019 tatsächlich glaubten so etwas wie einen Ausstieg an Land gesehen zu haben… hach wir armen Narren.
Wie auch immer wir schwammen noch eine gefühlte Ewigkeit durch den See, bis wir an eine Stelle kamen, an der wir rechts und links unsere Geräte abstellen konnten. Hier schien es so zu sein, als ob wir im Wasser weiter laufen konnten. Wir zogen unsern Helme auf und ein armer Tropf (ich) war dumm genug seine Handschuhe dort zu lassen und wir gingen ein paar Minuten.. bis wir feststellen mussten, dass es wieder nur schwimmend weiter ging. Ja war ne echt klasse Idee die schönen warmen Handschuhe am Gerät zurück zu lassen. Wir hatten natürlich auch keine Flossen dabei, so dass es doch recht gemütlich vorwärts ging. Na bei all dem rum Gejammer könnte der geneigte Leser denken es hätte gar keinen Spaß gemacht.. ne ne der See ist schon echt sehr sehr sehenswert und wenn man dann beim nächsten Mal auch die Entfernungen abschätzen kann und weiß wo man was ablegt, dann rockt es sicherlich noch mehr. Aber wir dödeln ja erst seit ein paar Jahren in dieser Höhle rum und da muss natürlich auch noch Spaß für das nächste Jahr bleiben.
Nach einiger Zeit sind wir dann endlich wieder in einen Bereich gekommen wo die Amphibischen Fähigkeiten weniger im Vordergrund standen und wir tatsächlich festen Boden unter den Füßen spürten. Na was war das … rechts oben lag ein Doppelgerät an einer Wand. Irgendwo hatte ich von dem Gerät schon einmal gelesen.. aber das es tatsächlich noch hier herum oxidiert. Der Bereich war auch recht kurz und wir sahen rechts eine Leine ins Wasser verschwinden. Das war bestimmt der kurze Bereich den Börni angesprochen hatte. Mit seinem Dialekt meinte er „Junx lassts die Scooter vor dem Trockenbereich in der Leine hängen… für das kurze Stück lohnt es sich net.“
Na hätte er dialektfrei gesprochen, hätten wir unsere Rebbis nicht schon vor ca. 200 – 300 Metern abgelegt. ;-) Ne Schmarrn… wir haben nicht vernünftig zugehört und hatten auch keinen Bock mehr die schweren Geräte weiter zu tragen. Wir setzten uns dort ca. eine halbe Stunde hin und schnackten über den Sinn des Lebens und des Höhlentauchens im Besonderen. Danach schwammen wir wieder zurück und der Typ ohne Handschuhe fror sich schon wieder die Hände ab.
Als wir dann die Stelle erreichten, an der wir unsere Geräte abgelegt hatten, ertönte ein sehr lautes „Scheiße“ von Ralf. Vor der Tour haben Ralf und Werner Geld in neue Anzüge investiert. Und beide machten gerade ihren ersten Tauchgang mit den Anzügen. Beide waren der Meinung, dass die neuen Scubaforce Anzüge sehr robust und strapazierfähig sind. Aber das ist doch kein Grund einen Schneidtest mit einem messerscharfen Felsen durch zu führen. Es hatte leider den Neoprenstiefel erwischt das Loch war gut und gerne groß wie ein 2 Euro Stück.
Na da waren wir jetzt wir drei Experten. Mehr als 2 Kilometer weit in einer Höhle. Kein Panzerband, keinen Kleber…..einfach nix womit sich dieses sch….. Loch schließen ließe.
Selbstkritisch muss man klar sagen das war Käse!!! Zur Biwakhalle nehmen wir Klamotten mit als ob wir zum Mond fliegen und hier? Wir überlegten Ralfs Ersatzanzug zu holen. Leider war aber weder Anzug noch die Trockenröhre im Auto. Mein Blick fiel auf Ralfs Stage und ich schlug vor das Gummi der Stage über das Loch zu ziehen.
Dies schien zu funktionieren. Ralf setzte sich auf einen Felsen und wir zogen dass Gummi doppelt über den Knöchel. Das war zwar ganz schön stramm aber damit auch hoffentlich nicht mehr offen wie ein Scheunentor.
Wir entschieden, dass Ralf vorne tauchen sollte, damit er die Geschwindigkeit die er maximal tauchen könnte bzw. wollte vorgeben würde. Mit abgesoffenem Trocki tauchte er nicht gerade schwanengleich durch die Höhle, aber er kam zumindest recht passabel vorwärts. Mit einigen Litern Wasser kann es schon einmal schwer fallen die Beine halbwegs horizontal zu halten.
Draußen entleerte Ralf seinen Trocki und schwärmte von seinem neuen Unterzieher, den er sich erst vor ein paar Wochen zugelegt hatte. Demnach war das Thema Temperatur nicht wirklich eines, er hatte halt nur Probleme den Trimm und die Tarierung mit dem Wasser im Anzug auf die Reihe zu bekommen.
In unserm Haus angekommen, kümmerten Ralf und Werner sich um das Loch im Anzug. Ich kümmerte mich um das Futter und handelte mir eine richtig schöne Verbrennung am Zeigefinger der rechten Hand ein. Ist halt nicht so schlau eine Metalldeckel anzupacken der direkt neben dem Gasherd liegt.
Ralf und ich hatten für diese Tour geplant bis zur Biwakhalle zu tauchen und unsere Geräte durch die Biwakalle zu tragen, um zum Ressel Dome (oder weiter?) zu tauchen. Leider sagte der Wettergott für den nächsten Tag ca. 14 Liter/m2 Regen voraus. Nach einigem hin- und her und dem Einholen von Informationen bei den Locals, entschieden wir uns am nächsten Tag den Setup Tauchgang zu machen, um unsere Gase an die entsprechenden Stellen zu platzieren.
Mittwoch, 08.09.21
Das schöne an den Setup Tauchgängen ist, dass wir nicht besonders zeitig an der Höhle sein müssen. Also ließen wir es recht gemächlich angehen.
Es standen nur wenige Autos auf dem Parkplatz der Ressel.
Na dann war zum Glück auch nicht allzu viel Traffic in der Höhle.
Wir fuhren die Gase in zwei Touren in die Höhle. Danach nahmen wir alles auf und fuhren gemütlich bis zum 21 Meter Stop. Hier deponierten wir unser 50er.
Auf 35 Metern deponierten wir dann unsere Bottom Stages und die Deko Gase für den Schacht auf der anderen Seite. Werner nutzte die Zeit in der wir mit unseren Flaschen herum hantierten um ein bissel zu filmen. Für mich war es das erste Mal mit der Video Lampe vorne am Scooter. Ich muss sagen es war echt der Kracher!
Abends schmissen wir dann nochmal den Grill an und gingen zeitig ins Bett.
Donnerstag 09.09.2021
Wir standen recht zeitig auf, frühstückten, packten unsere Trockenröhre und fuhren zur Ressell. Vor Ort tarierten wir noch die Trockenröhre aus und machten uns in aller Ruhe fertig.
In der Höhle checkten Ralf und ich ob unsere Flaschen an Ort und Stelle sind und ob noch diese auch noch entsprechend Druck hatten. Nachdem wir unsere Bottom Stages aufgenommen hatten ging es den Schacht bis auf 45 Meter runter und ab durch den Briefkasten.
Ich hatte leider immer wieder Probleme mit meiner Maske da sie ständig beschlug und nicht wirklich viel sehen konnte. Immer wieder habe ich sie während des scooterns kurz geflutet und dann ausgeblasen. Leider beschlug die Maske allerdings auch ruck zuck wieder.
Hinten bei knapp 80 Meter am Schacht angekommen war ich aufgrund der nicht vorhandenen Sicht leicht überfordert. Irgendwie hatte ich keinen Anhaltspunkt wo entlang ich nach oben Tauchen konnte. Die Leine war hier gerissen und ich konnte mit meiner eingeschränkten Sicht die Fortsetzung nicht finden. Ich signalisierte es Ralf und er fand dann nach kurzer Suche die Fortsetzung den Schacht hinauf. Leider konnte ich den Tauchgang nicht so wirklich genießen und war mittlerweile auch etwas angenervt. Unterwegs signalisierte ich Ralf dass ich mein Glück mal mit der Backup Maske versuchen wollte. Also Maske tauschen und weiter tauchen… na Pustekuchen… die Backup Maske beschlug noch schneller und auch vollständiger… also habe ich die Maske nach kurzer Zeit wieder zurück getauscht.
Wenn man zur Biwakhalle möchte gibt es einen Punkt an dem wohl sehr viele Taucher falsch abbiegen. 2019 sind sind wir dort auch falsch abgebogen und sind dann zunächst im Lac de Blocs gelandet. Ralf und ich haben noch vor dem Tauchgang besprochen wo wir dann links über die Schulter schauen müssen damit das nicht passiert.
Nachdem wir auf 12 Meter unsere Dekopause beendet hatten signalisierte ich Ralf den entsprechenden Gang in den wir tauchen sollten. Ja was soll ich sagen.. mein lieber Buddy Ralf war da gänzlich anderer Meinung. Auch wenn ich mir da schon sehr sehr sicher war, dachte ich mir Ok dann tauchen wir halt den großen linken Gang entlang und ihm wird unterwegs ein Licht aufgehen.
Nach ein paar Metern war ich mir dann zu 100% sicher. Ich erkannte dort die Stelle an der ich 2019 notgedrungen parken musste, weil der Propeller des Scooters eine der herumliegenden Leinen gefangen hatte.
Auf der 9 Meter Deko signalisierte ich Ralf noch dass wenn wir weiter tauchen wir ganz gewiss im Lac de Blocs auskommen würden. Er hat sich sicherlich gedacht ja ja lass den Knilch mal quatschen, der sieht ja eh nix mit seiner beschlagenen Maske.
Irgendwann ging die Leine sehr Steil nach oben und es war klar, dass die Leine direkt an die Oberfläche führt. Endlich waren wir beide einer Meinung und fuhren wieder zurück zum Gang in den wir rechts abbogen. Wir hatten auf 6 Meter eine Deko von ca. 45 Minuten abzusitzen. Hier an der Stelle noch mal einen großen Dank an Werner. Er hatte mir für diesen Tauchgang seinen fetten 42 AH Heiztank geliehen. Das hieß ich konnte schon auf dem Hinweg so viel heizen ohne über den Rückweg nachdenken zu müssen. An der Schikane angekommen wollte Ralf seinen 850er Cuda in die Leine hängen und mit dem Backup weiter fahren. Daher friemelten wir im Stehen die Kamera vom 850er Cuda. Schon bei dieser nicht anstrengenden Tätigkeit merkten wir sehr schnell wie wir außer Atem gerieten.
Worauf ich mich schon vor dem TG gefreut habe war die Schikane. Beim letzten Mal war es echt mega anstrengend mit dem schweren Rebbi durch diesen Kanal zu kreuchen. Dieses Mal war zum Glück mehr Wasser in der Schikane und wir beide flutschten nur so durch.
In der Biwakhalle angekommen setzen wir unsere Helme auf, legten die Geräte ab und öffneten die Trockenröhre um an unsere Leckereien zu kommen. Auch hier merkten wir schon, dass der CO2 Gehalt in der Umgebungsluft doch recht hoch sein muss.
Wir schnappten unsere China Video Lampen und gingen einmal komplett durch die Biwakhalle. Unten am nächsten Sump angekommen, meinte Ralf ich solle eine der Lampen mal ins Wasser legen. Er filmte gerade mit seiner GOPRO. Das sah schon ziemlich cool aus.
Ich hatte mega Lust in diesem Sump weiter zu tauchen.. aaaber. Wir beide setzten uns auf die große Felsplatte, futterten etwas und bequatschten ob wir es uns zutrauen würden mit den schweren PSCR Rebreathern durch die Halle zu gehen. Wir waren beide übereinstimmend der Meinung dass wir es lieber sein lassen sollten. Schon bei sehr leichter Anstrengung stieg die Atemfrequenz doch ganz erheblich an. Wenn sich dies dann noch auf die Trittsicherheit auswirken sollte könnte es fatale Folgen haben. Dennoch hatten wir noch ein bisschen Spaß. Über dem Bereich wo wir unsere Geräte abgelegt hatten gab es einen Gang den wir beim letzten Mal nicht gesehen haben. Ralf kletterte voraus und ich hinterher.. er fand dort eine Art Gestell bei dem wir dachten es wäre ein Stuhl. Wir wir später erfuhren, soll es wohl ein Rahmen sein, den man ausklappen kann um es im Notfall als Liege zu nutzen. Wir machten noch ein paar nette Aufnahmen in der Biwakhalle und uns dann ging es auch schon wieder auf den Heimweg. Auf der Rückfahrt sammelten wir unsere Flaschen ein und hingen diese diesmal in der Nähe des Eingangs in die Leine. Wir hatten verabredet dieses Mal die 6 Meter Deko nicht an der Höhlendecke sondern in der Nähe des Eingangs zu machen. Nach ca. 65 Minuten hatten wir dann auch die letzte Dekostufe hinter uns. Es war natürlich schon stockfinstere Nacht. Leider wollte nicht so wirklich ein Gefühl von Gemütlichkeit aufkommen denn es schüttete wie aus Eimern. Meine ganzen Klamotten die ich unter dem Boot platziert hatte waren komplett durchtränkt. Nachdem wir Werner anriefen holte er uns auch ruckzuck ab.
Wieder an der Gayfie angekommen setzten wir uns noch hin und diskutierten ein bissel das für und wieder eines solchen Tauchgangs.
Ich persönlich muss sagen, dass für mich das Thema Biwakhalle erst einmal beendet ist. Der Aufwand ist mir wirklich viel zu groß. Für diesen TG haben Ralf und ich jeder 7 Stages mit genommen. Dann kommt noch der zeitliche Aspekt hinzu. Meine Gedanken war in etwa die .. warum soll ich drei Tage für die Biwakhalle aufwenden, wenn ich statt dessen drei auch richtig geile Tauchgänge z. B. im tiefen Teil der Ressell oder der Landenouse machen könnte. Abgesehen davon scheint es für uns mit den PSCR Rebreathern nach der Biwakhalle auch nicht weiter zu gehen. Daher habe ich meinen Buddies den Auftrag gegeben mich körperlich zu züchtigen, falls ich irgendwann von einem Tauchgang zur Biwakhalle schwafeln sollte ;-)
Freitag 10.09.2021
Heute war natürlich ausschlafen und chillen angesagt … und Flaschen füllen. Schließlich wollten wir noch der ein oder anderen Höhle einen Besuch abzustatten. Wir hatten sogar den verrückten Plan am kommenden Morgen mal um 06:00 Uhr auf zu stehen…(oder wie sagen einige Veteranen Null sechshundert ;-)).. um endlich mal wieder einen begehrten Parkplatz an der Source de Landenouse zu ergattern. Ich bin das letzte Mal 2015 in dieser wunderschönen Höhle gewesen und konnte es kaum erwarten.
Samstag, 11.09.2021
Yipieh tatsächlich geschafft. Wir haben einen Parkplatz bekommen. Außer uns war niemand da und um es vorweg zu nehmen bis wir nach Hause fuhren kam auch niemand mehr.
Ok da diesen Käse hier sowieso niemand liest und Du vermutlich der/ die einzige bist dem ich ein krasses Geheimnis verrate.. Samstags ist An- & Abreisetag.
Das heißt die armen Hunde die nach Hause fahren müssen, haben keine Zeit um Tauchen zu gehen. Und die Glücksschweine die noch ihren Urlaub vor sich haben, müssen noch auspacken und sich von der Anreise erholen.
Der Wasserstand war relativ niedrig und wir brachten unsere Stages und Scooter die Leiter runter und hängten sie in die Leinen. Als wir das letzte Mal hier abgetaucht sind mussten wir noch die Leiter senkrecht herunter krackseln.
Ich fuhr an 1 Werner an 2 und Ralf wollte die Höhle mit seiner Kamera einfangen. Vorne am Cuda hatte ich wieder eine Video Lampe angebracht und Werner hatte eine Video Lampe in der Hand. Leider hatte Ralf es vercheckt seine normale Tauchlampe gegen eine Videolampe zu tauschen, somit haben wir auf dem Video immer wieder das Lichtschwert der Lampe drauf. Na dann drehen wir im nächsten Jahr nochmal ein Video.
Verdammte Axt habe ich diesen Tauchgang genossen. Die Höhle richtig schön ausgeleuchtet und das ganze bei doch recht passabler Sicht (ein wenig milchig)… Die Landenouse ist vom Verlauf her echt mega cool… ja ok hier und da ein wenig herausfordernd für die Ohren aber man kann nicht alles haben. Statt wie doof durch diese Höhle zu heizen sind wir sehr gemütlich im zweiten oder hin und wieder auch ersten Gang gefahren.
Bisher hattem wir nur den Bereich bis 30 Meter betaucht. Umso schöner war es, als wir dann unsere erste Stage in die Leine hingen und weiter scooterten. Die Höhle ist weiter hinten genauso abwechslungsreich wie im vorderen Bereich. Ich war von den Eindrücken ganz offensichtlich ziemlich geflasht. Denn irgendwann ging es einen Schacht runter, die gelbe Leine ging danach links weiter, die Höhle wurde hier an dieser Stelle doch recht eng und irgendwann kam mir der Gedanke dass es mit dem Scooter und dem vielen feinen Kies hier unter mir nicht so ganz stimmig ist.. auch wenn ich den Scooter nur vor mir herschob kam mir die Sache nicht so ganz Geheuer vor.
Also gab ich den Divecall und wir kehrten bei ca. 83 Meter Tiefe wieder um. Als wir kehrt machten hatte ich dann doch tatsächlich das Vergnügen dass Messer von Jochen Hasenmayer an der Wand zu sehen. Auch die Rückfahrt war eine große große Freude. Unterwegs habe ich mich gefragt wie lange es wohl her sein mag, dass mich ein Tauchgang so sehr begeistert hat??
Draußen erwartete uns die Kühltasche mit den Getränken und ein Wetter, dass man zwei daraus hätte machen können.
Sonntag, 12.09.2021
Für den SONNTAG hatten wir uns natürlich den heiligen Georg als Höhle ausgesucht!! Was sonst? Schon während wir unser Geraffel zur Höhle trugen kamen immer wieder Wanderer vorbei und fragten was wir denn so vor hätten. Als wir dann so weit waren, dass wir in unsere Anzüge steigen wollten kamen ca. 10 Kinder mit ein paar Erwachsenen zum Höhlenpool. Man war da plötzlich eine Stimmung. Wie schafft man es diskret seinen Mensch / Maschine Adapter in so einer Situation anzulegen?
Na was soll’s sollen die doch denken ich pinkele gegen den Zaun ;-)
Irgendwie war in den letzten Jahren beim Georg immer ein bissel der Wurm drin.. vor 3 Jahren hat Ralf seine Beißwarze am BOV abgebissen. Vor 2 Jahren hat sich auf 75 Metern Ralfs Tauchcomputer verabschiedet. Und heute sollte es nicht viel besser werden.
Ich tauchte vorne, Werner in der Mitte und Ralf mit der Kamera hinten. Nachdem wir unten auf ca. 30 Meter waren konnten wir unsere Scooter hervor holen und los fahren. Die Sicht war für diese Höhle ganz erträglich. Bei 400 Metern an der Engstelle angekommen, signalisierte mir Ralf, dass ich mir Werners Dump Valve am Rebreather mal anschauen sollte. Dort trat permanent Gas aus. Wir entschieden uns dafür gar keine lange Fehlersuche zu betreiben und gaben den Dive Call. Später sollte sich zeigen, dass eine der zweiten Stufen in seinem Rebreather ganz unvermittelt Gas einspeiste. Na mal sehen was beim heiligen George nächstes Mal kaputt geht.
Montag, 13.09.2021
Nachdem unser der Georg nicht so recht haben wollte, sollte es die Landenouse nochmal rocken. Bei mir fiel der Tauchgang leider aus gesundheitlichen Gründen aus und ich hütete das Bett.
Ja was soll ich sagen zu einem Tauchgang bei dem ich nicht dabei war. Jaaanz einfach.. Kann nicht so geil gewesen sein ;-)
Ne mal im ernst die beiden kannste nicht alleine lassen ;-) Irgendwann im 70 Meter Bereich hat Werner wohl hohle Backen bekommen weil der Drive Hose beschlossen hat nicht mehr im Switch Block zu verweilen.
Ja da kann man schon mal sparsam gucken und sich freuen ein BOV zu haben.
Dienstag 14.09.2021
Abreise.
Fazit: Wir hatten mit dem Wetter Mega Glück. In der Nacht nachdem wir abgereist sind ging über Südfrankreich ein heftiges Unwetter nieder und die Höhlen waren nicht mehr betauchbar.
Insofern freut es mich, dass Werner eine Woche später keinen Urlaub bekommen konnte und wir somit bei der Planung die erste September Woche nehmen mussten.
Sensoren: Der Altersschnitt bei uns im Team ist noch nicht kurz vor dem Rentenalter, aber die Angebote auf dem Cover vom Mens Health zu landen, trudeln auch nicht mehr so regelmäßig ein wie früher.
Da sich also bei dem ein oder anderen der Körper aufgrund des hohen Gewichts der PSCR Rebreather meldet, gibt es wohl Überlegungen oder auch schon Entscheidungen sich einen MCCR Rebreather in den Keller zu legen.
Ich als Jungspund im Team kann dazu nur sagen.. na vielleicht in 2 – 3 Jahren und bis dahin MÜSST ihr die lange Deko mit mir halt in Kauf nehmen. :-)
Viele Grüße
Marcus