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Bergwerk Nuttlar / Loop 

Im November 2020 waren wir beim letzten offiziellen Termin in Nuttlar dabei und haben sozusagen das Bergwerk mit abgeschlossen. Daher war es natürlich selbstverständlich, dass wir am ersten offiziellen Termin 2021 wieder in Nuttlar abtauchen wollten. Im November waren Niko und Damaris bereits mit von der Partie und so fragten wir sie, ob sie wieder dazu stoßen möchten. Leider konnte Damaris nicht teilnehmen und auch Werner musste leider aus gesundheitlichen Gründen absagen. 

Somit planten Ralf, Niko und ich eine gute Woche vorher unseren Tauchgang.

Da wir uns im letzten Jahr einen wirklich guten Überblick vom tiefen Bereich des Bergwerks verschaffen konnten, planten wir in diesem Jahr einen großen Loop zu tauchen.

Wir diskutierten die unterschiedlichen Möglichkeiten eines solchen Tauchgangs. Den ursprünglichen Plan die komplette 20 Meter Ebene zu betauchen ließen wir dabei fallen. Unser Tauchplan war es zum sogenannten Mauseloch in der Nähe der blauen Lagune zu tauchen. Hier wollten wir dann auf 18 Meter runter und von dort auf die 30 Meter Sohle.

Dabei planten wir auf der tiefen Sohle in Richtung Westen zu tauchen um von dort auf die 20 Meter Sohle und weiter auf die mittlere Förderstrecke zu tauchen. Am Cappuccino Gang sollte der Loop dann wieder geschlossen werden.

Alles in allem ein echt geiler Plan. Natürlich gab es hierbei noch das ein oder andere zu berücksichtigen. Bei der Gasplanung halfen uns die Erfahrungen der Tauchgänge des letzten Jahres. Wir planten jeweils mit einer 40 cuft O2. Die O2 Stage wollten wir im Bereich des Cappuccino Ganges ablegen. Ralf und ich hatten eine 80 cuft EAN32 sowie EAN50 dabei.

Bisher hatten wir den Luxus unterwegs die EAN50 Stage ablegen zu können. Dies war logischerweise aufgrund dessen, dass wir einen Loop tauchen nicht möglich.

Ach ja da war ja noch was.. wir sind natürlich keine verschrobenen DIR Fundamentalisten.. aber wir hatten tatsächlich jemanden im TEAM dabei, der sein Leben ein paar Sensoren anvertraut…  Leute gibbet ;-)

Niko erklärte uns im Anschluss ans Briefing noch sein Gerät und das Setup. Leider wussten wir nicht, ob Ralf und ich mit den PSCR Kisten durch das Mauseloch passen würden.  Wir vereinbarten schon vor dem Mauseloch den Gaswechsel zu machen, damit wir das bei zu erwartender schlechter Sicht hinter dem Mauseloch erledigt haben. Da Niko sich im Bereich des Mauselochs gut auskannte tauchte er an eins, Ralf an zwei und ich hinten. Die Sicht im gelben System war ein wenig milchig, aber das sollte uns bei unserem Vorhaben nicht weiter stören. Bis zum Mauseloch mussten wir zwei Jumps legen und Schwupps waren wir schon da. Ralf und ich wechselten noch auf das 32er Nitrox , dann signalisierte mir Niko, dass ich die äußere Stage nach vorne halten sollte und schon verschwand er im kaminförmigen Mauseloch. Also wenn ich ehrlich bin, dachte ich mir da schon…. ooh shit das sieht aber jetzt schon ziemlich neblig aus, wie wird das nur wenn die beiden da durch sind.

Kurz nachdem Niko vom Nebel verschluckt wurde folgte auch schon Ralf und danach hatte ich die große Freude in den Nebel mit eingebauter Engstelle tauchen zu dürfen. Das Mauseloch ist zu Beginn wie ein kleiner Kamin der dann in die horizontale übergeht. Leider war die Sicht in dem Loch gleich Null.

Da die Engstelle ja ich sach ma vollkommen unverhofft, plötzlich also sozusagen total unerwartet kam.. habe ich total vercheckt meine bereits hinten gelöste Stage nach vorne zu halten… ;-)

Ja niemand spielt jeden Tag auf Champions League Niveau. Na um daran zu denken hätte auch Bezirksliga gereicht.. aber das war dann halt BAUERNLIGA heute. Na egal..also versuchte ich mich durch die Engstelle durch zu rütteln. No Chance!

Direkt vor mir war ein Licht zu sehen. Es war Niko der sich auf der anderen Seite des Geburtskanals befand. Vermutlich habe ich ihn an seinem schelmischen, unrasiertem Lächeln erkannt. Na er hat gut lachen.. ich sage nur zwei Worte:  Sidemount Rebreather

Aber Niko war nicht nur zum Grinsen da, er war auch so nett und klickte die Stage am oberen D-Ring ab und zog sie raus. Jetzt hatte ich endlich das bisschen Raum um noch etwas weiter mit dem Oberkörper nach vorne zu kommen und mich durch das Loch zu schieben. Auf der anderen Seite übergab mir Niko die Stage und ich musste mich erst einmal orientieren. 


Sicht nahe gegen Null, direkt vor mir war Ralf und wartete netterweise in aller Seelenruhe bis ich die Stage wieder verstaut hatte. Danach schwammen wir in südöstlicher Richtung und schon nach ein paar Flossenschlägen wurde die Sicht merklich besser. Keiner von uns wusste ob wir unterwegs noch einen Jump legen müssten oder wie die Situation bis zur tiefen Sohle genau ist. Na aber man kann ja auch mal Glück haben im Leben. Die Sicht war wirklich OK, nicht premium aber mit 3-5 Metern auf dem Weg nach unten schon ganz gut. Als wir unten auf der tiefen Sohle ankamen war die Sicht wie so oft top. Wir hatten vorher besprochen uns die Gänge oberhalb des Piccadilly Circuits anzusehen. Ralf Werner und ich waren dort bisher 2 Mal und die Sicht war immer der Hammer. Außerdem gab es dort zwei Gänge die wir noch nicht gesehen hatten. Die Sicht war auch diesmal super. Niko verband sein Reel an die vorhandene Leine die in den rechten Gang der Kreuzung mündet und tauchte links in den geräumigen Gang. Die Sicht war wirklich super hier oben. Irgendwann machte der Gang einen rechts knick bevor er in einer Sachkasse endete.

Um die Sicht hier noch ein wenig mehr genießen zu können schaltete ich das Videolicht ein. Wow das war ja echt nicht uncool. An der Kreuzung angekommen tauchte Niko in den anderen Gang geradeaus. Auch hier war die Sicht ganz passabel. 


Nach ein paar Minuten machte der Gang einen rechts Knick und endete nach ein paar Metern. An dieser Stelle befand sich ein geräumiges Loch in das ein Lüftungsrohr verschwand. 

Auf dem Hinweg zur tiefen Sohle sind genau an diesem Loch vorbei getaucht, allerdings ein Stockwerk tiefer. Als wir wieder zurück an der Kreuzung ankamen und Niko sein Reel eingepackt hatte, signalisierte er mir, dass ich voraus tauchen solle und er mit seiner Kamera ein paar Aufnahmen machen würde. Also tauchte ich voraus in den rechten Gang, entlang an Lüftungsröhren und den Alu Leitern die wir schon bewundern konnten. Alu Leitern..? Jou an diesen Alu Leitern befinden sich kleine, weiße Stalaktiten. Wirklich wunderschön. 

Bevor wir wieder Richtung 20 Meter Sohle tauchten drehten wir noch eine kleine Runde durch den tiefen Bereich der Sohle. Hier erreichten wir eine maximale Tiefe knapp 38 Metern. Auf dem Rückweg tauchten wir links noch in eine kleine Sackgasse. Dann ging es für uns auch wieder nach oben. Gerade der Bereich von 30 Metern bis 21 Meter ist von der Sicht her meist nicht so berauschend. Wir konnten jedoch feststellen, dass es schon einen schönen Unterschied macht wenn man auf dem Hinweg eine andere Route genommen hat.

Kurz vor dem Cappuccino Gang nahmen wir unsere O2 Stages auf, steckten das Gas und sam-melten noch die beiden Spools ein. 

Nach 230 Minuten steckten wir an der Plattform unsere Köpfe aus dem Wasser.  Wir hatten in der Vergangenheit auch schon den ein oder anderen längeren Tauchgang in Nuttlar gemacht. Aber ich kann mich nicht erinnern so fertig gewesen zu sein. Die Mischung aus kaum Sport wg. Corona und Saisonbeginn haben wohl dafür gesorgt, dass ich mich fühlte wie durch ein 100er HT Rohr gezogen.

Nach diesem echt coolen Tauchgang schnackten wir noch ein bissel und schmiedeten bereits Pläne für die kommenden Tauchgänge in Nuttlar. 

Loop Tauchgang

Zum Nachtauchen und philosophieren unser Tauchgang in der Karte eingezeichnet. Auf der Karte ist das gelbe System nicht zu sehen. Daher startet der Tauchgang auf der Karte erst im roten System. 

Gelb = Hinweg 

Rot = Rückweg






PS: Werner Du hast echt gefehlt!!

Viele Grüße 

Marcus